CliSAP-Datenzentrum stellt einzigartige Bodenfeuchte-Daten bereit
01.08.2012Nicht nur für eine vernünftige Wettervorhersage ist Bodenfeuchte wichtig. Sie ist darüber hinaus für die Klimamodellierung ein unverzichtbarer Parameter. Noch nie konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ein derartig umfangreiches Datenprodukt zugreifen, wie es die ESA jetzt mit Hilfe verschiedener Mikrowellen-Messungen von unterschiedlichen Satelliten aus zusammengestellt hat.
Dr. Alexander Löw, der im Rahmen von CliSAP am Max-Planck-Institut die Arbeitsgruppe Terrestrische Fernerkundung für Meteorologie leitet, hat bereits mit dem Datensatz gearbeitet: „Es ist das beste Datenprodukt dieser Art, das derzeit zur Verfügung steht.“ Das Besondere: Es handelt sich um den einzigen globalen Langzeitdatensatz von mehr als 30 Jahren. Seine Arbeitsgruppe wird zunächst die Einsatzmöglichkeit für ihre Klimamodelle prüfen. Dann wird er u.a. für den Ausbau von Vorhersagemodelle zum Einsatz kommen.
Der Wassergehalt des Bodens spielt im Klimasystem eine wichtige Rolle. Er ist nicht nur essentiell für die Vegetation, sondern beeinflusst auch den Austauschprozess von Wasser und Energie zwischen der Landoberfläche und der Atmosphäre. Ist etwa wenig Wasser im Boden, nimmt die Verdunstung ab und die bodennahen Luftschichten erwärmen sich schneller. Hitzerekorde können die Folge sein. Auch auf Hochwasser hat die Bodenfeuchte Einfluss: Ist der Boden bereits mit Wasser gesättigt, so dass er keines mehr aufnehmen kann, fließt der Niederschlag an der Oberfläche ab, was wiederum zu Überflutungen führen kann.
Weiterführende Links:
Soil Moisture Projektes der ESA
Integrated Climate Data Center (ICDC)